Mehr Verantwortung gezeigt, mehr Freiheit erworben

Das Graduierungssystem

Positives Handeln soll gewürdigt werden

Beim Graduierungssystem geht es darum, dass Schülerinnen und Schüler, die ein gutes Arbeits- und Sozialverhalten zeigen (nicht zwingend gute Leistungen), mehr Rechte bekommen.

Das ist ja auch logisch: Wer mehr Freiheit erhalten möchte, muss auch zeigen, dass er oder sie gut damit umgehen kann.

Möchte eine Schülerin oder ein Schüler mehr Freiheiten erlangen, muss er zeigen, dass er sich für das Gemeinwohl engagiert, dem Leistungsstand entsprechend gut vorankommt und sich an alle Regeln hält. Wer das nicht tut, kann unter Umständen die Freiheiten wieder verlieren. Der Weg zurück auf eine höhere Stufe ist aber immer möglich.

Weiter unten findet man die Stufen des Graduierungssystems, die Schülerinnen und Schüler an der Gesamtschule am Berliner Ring erreichen können, beschrieben.

Die meisten gewonnenen Freiheiten beziehen sich auf den SOLO Unterricht (z.B. die freie Wahl des Lernateliers). Manche gehen darüber hinaus (z.B. freier Zugriff auf das iPad oder Verlassen des Schulgeländes in der Mittagspause).

 


 

Starter (ab Klasse 5)

Alle Schüler*innen starten, wenn sie an unsere Schule kommen (egal ob im 5. oder 10. Schuljahr), auf der Stufe des Starters. Auf dieser Stufe werden von den Schüler*innen die normalen Anforderungen verlangt, die an allen Schulen gestellt werden (u.a. sich an die Schulregeln halten, das Logbuch ordentlich führen, pünktlich sein oder respektvoller Umgang mit anderen). Entsprechend haben sie die gängigen Privilegien und Freiheiten (u.a. iPad selbstständig nutzen, freie Arbeitsplatzwahl in SOLO).

 

Neustarter (ab Klasse 5)

Wenn man die Anforderungen auf der Stufe des Starters über einen längeren Zeitraum nicht erfüllt, kann es passieren, dass man abgestuft wird. Als Neustarter werden dann die Freiheiten und Privilegien eingeschränkt (u.a. fester Arbeitsplatz in SOLO, lernen unter Aufsicht). Ziel ist es, dass der Schüler oder die Schülerin lernt, die Anforderungen an einen Starter einzuhalten. Gelingt ihr oder ihm das über einen entsprechenden Zeitraum, kehrt sie oder er wieder zurück auf die Stufe des Starters.

 

Durchstarter (ab Klasse 5)

Wenn man die Anforderungen auf der Stufe des Starters über einen längeren Zeitraum besonders gut erfüllt hat, kann beantragt werden, dass man hochgestuft wird. Als Durchstarter erhält man dann mehr Freiheiten und Privilegien gegenüber den Startern (u.a. freie Wahl des Arbeitsplatzes in SOLO). Mit Hochstufen steigen aber auch die Anforderungen. Diese erfüllt man u. a. dadurch, dass man kleinere Aufgaben für die Gemeinschaft (Klasse oder Schule) übernimmt und eigenverantwortlich durchführt.

 

Durchstarter+ (ab Klasse 7)

Ab Klasse 7 haben die Schüler*innen unserer Schule die Möglichkeit, noch eine weitere Stufe in unserem Gradierungssystem aufzusteigen.  Diese Schüler*innen haben in besonderem Maße gezeigt, dass sie Verantwortung übernehmen, sich immer an die Schulregeln halten und stets respektvoll und sozial im Schulalltag handeln. Weil sie das bewiesen haben, bekommen sie auf der einen Seite noch mehr Privilegien und Freiheiten (u. a. freie Arbeitsplatzwahl auf dem gesamten Schulgelände), auf der anderen Seite steigen aber auch die Anforderungen. So sind die Aufgaben auch etwas größer (u. a. als Unterstützung im Spieleraum: Aufräumen der Spiele, usw.).

 


Wie erfolgt die Auf- oder Abstufung?

Ein möglicher Auf- oder Abstieg wird in einem Coachinggespräch zwischen der Schülerin oder dem Schüler und der Klassenleitung thematisiert. Ist ein Wechsel der Stufe möglich oder wichtig? Die Schüler*innen erhalten dann ein Formular und wählen zwei Mitarbeiter*innen (Lehrer*in oder Sozialarbeiter*in) der Schule. Ebenso wählt die Klassenleitung zwei Mitarbeiter*innen aus. Diese vier Personen bestätigen durch wöchentliche Unterschriften in einem Zeitraum von 4 Wochen, dass die Schüler*in aufsteigen kann. Erst dann erfolgt der Wechsel.

 

Wichtig

Unser Graduierungssystem ist ein träges System. Die Auf- und Abstufungen erfolgen nicht spontan, sondern durchdacht nach einem bestimmten Zeitraum der Beobachtung durch eine Gruppe von Personen, die mit der Schülerin oder dem Schüler in der Schule zusammenarbeiten.

 

Was sind die Gründe für Auf- oder Abstufung?

Die Gründe für eine Aufstufung

Der/Die Schüler*in überzeugt über längeren Zeitraum durch Zuverlässigkeit und gute Arbeitshaltung, halten sich an die Regeln der Schule und zeigen Verantwortung für das eigene Lernen und das gemeinsame Lernen in unserer Schule.

 

Die Gründe für eine Abstufung

Umgekehrt kann eine Abstufung erfolgen, wenn die die Schüler*innen über einen längeren Zeitraum unzuverlässig arbeiten, sich nicht an die Regeln der Schule halten und keine oder nur wenig Verantwortung für das eigene Lernen und das gemeinsame Lernen in unserer Schule zeigen.

 

 

 

 

Das sagen unsere LernpartnerInnen

Luis: Ich will Durchstarter werden. Dann kann ich auch an anderen Orten lernen.

Danach will ich Durchstarter+ werden. Dann kann ich die Schule in der Pause verlassen.

Yamel: Mir reicht es eigentlich, Starter zu sein. Ich finde es schon gut, dass man sich den Raum aussuchen kann, den man will. Man kann beim Lernen auch Musik hören und hat Zugriff auf sein iPad.

Neustarter sind viel eingeschränkter. Sie müssen ihr iPad von den Lehrern entsperren lassen, wenn sie arbeiten wollen, dürfen sich ihren Raum nicht aussuchen und müssen immer in der ersten Reihe sitzen.

Wir finden das System gut. Man kann sich verbessern, kann Vorteile bekommen, wenn man sich anstrengt (zum Beispielen auf dem "Marktplatz" arbeiten und später, in der neunten Klasse, das Schulgelände während der Pause verlassen).

Uns ist wichtig, mehr Freiheiten zu bekommen. Die Freiheiten, die uns in Aussicht gestellt werden, helfen uns, uns mehr anzustrengen.

Die Lehrer achten mehr auf die Neustarter. Das hilft ihnen.

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