Graduierungssystem

Unser Graduierungssystem!

Was steckt dahinter?

Gemäß unseres Leitbildes sind bei uns alle unsere Schüler*innen Selbstlerner*innen und Konstrukteur*innen ihres eigenen Wissens und ihrer Entwicklung. Um dabei die Bedürfnisse und Interessen jedes einzelnen Lernendens zu berücksichtigen, bieten wir unterschiedliche und abwechslungsreiche Lehr-Lernarrangements des individuellen und gemeinsamen Lernens an. Wir wollen dadurch ein Klima schaffen, in dem sich alle angenommen und respektiert fühlen und das Nachdenken über das eigene Lernen eine entscheidende Rolle spielt.

Ein zentrales Element unseres Schulkonzeptes ist unser SOLO-Konzept, bei dem das selbstständige und eigenverantwortliche Lernen im Mittelpunkt steht. Die Schüler*innen lernen alleine, werden dabei aber von den Lehrkräften in den Lernbüros und darüber hinaus in Coachingstunden von ihren Klassenlehrer*innen begleitet.

Unser Konzept des selbstständigen und eigenverantwortlichen Lernens wird durch unseren Projekt- oder Werkstattunterricht ergänzt. In ihm arbeiten unsere Schüler*innen kooperativ in Kleingruppen. Neben dem Erwerb von Fachwissen steht hier der Erwerb von Schlüsselkompetenzen wie die Teamfähigkeit mehr im Mittelpunkt.

Der zentrale Gedanke bei der Gestaltung unserer Lehr-Lernarrangements ist, dass die Schüler*innen das Lernen lernen! Dies sollen sie nach Möglichkeit motiviert in einer positiven Lernatmosphäre tun. Es geht uns darum, dass die Schüler*innen über ihre persönlichen Lernprozesse nachdenken und für das eigene Verhalten Verantwortung übernehmen, sich an die Schulregeln halten und respektvoll und sozial handeln. Dabei sollen sie lernen ihre individuellen Lernprozesse immer besser und effektiver zu planen und durchführen und hierfür Anerkennung erhalten. Dies gilt für SOLO, den Projektunterricht und letztendlich für den gesamten Schulalltag.

 

Positives Handeln soll gewürdigt werden!

Um dies sicherzustellen haben wir unser Gradierungssystem eingeführt. Es geht dabei darum, dass Schüler*innen, die über einen entsprechenden Zeitraum den oben genannten Anforderungen entsprochen haben, sich immer mehr Privilegien und Freiheiten auf verschiedenen Stufen erarbeiten können. Im Umkehrschluss kann man diese Privilegien und Freiheiten aber auch wieder verlieren, wenn man den Anforderungen nicht mehr entspricht. Generell gilt aber der positive Ansatz.

Das Graduierungssystem ist auf Zutrauen ausgerichtet, nicht auf Bestrafung!

Möchte eine Schülerin oder ein Schüler mehr Freiheiten erlangen, muss er zeigen, dass er sich für das Gemeinwohl engagiert, seinem Leistungsstand entsprechend gut vorankommt und sich an alle Regeln halten. Tut sie oder er das nicht, kann er unter Umständen die Freiheiten wieder verlieren. Der Weg zurück auf eine höhere Stufe ist aber immer möglich.

Ganz wichtig dabei ist: Das Erreichen einer Graduierungsstufe ist völlig unabhängig von schulischen Leistungen. Sie bezieht sich ausschließlich auf das verantwortungsvolle und soziale Verhalten und Benehmen der Schülerin oder des Schülers. Es herrscht nicht der Leistungsgedanke!

 


Wie ist es aufgebaut? Wieviele Stufen hat das System? Wie unterscheiden sie sich?

Unser System hat im Moment 4 Stufen. Wenn wir ab dem Schuljahr 2026/27 eine Oberstufe haben, werden wir eine 5. Stufe hinzubekommen.

 

Starter: (ab Klasse 5)

Alle Schüler*innen starten, wenn sie an unsere Schule kommen (egal ob im 5. oder 10. Schuljahr), auf der Stufe des Starters. Auf dieser Stufe werden von den Schüler*innen die normalen Anforderungen verlangt, die an allen Schulen gestellt werden (u.a. sich an die Schulregeln halten, das Logbuch ordentlich führen, pünktlich sein oder respektvoller Umgang mit anderen). Entsprechend haben sie die gängigen Privilegien und Freiheiten (u.a. iPad selbstständig nutzen, freie Arbeitsplatzwahl in SOLO).

 

Neustarter: (ab Klasse 5)

Wenn man die Anforderungen auf der Stufe des Starters über einen längeren Zeitraum nicht erfüllt, kann es passieren, dass man abgestuft wird. Als Neustarter werden dann die Freiheiten und Privilegien eingeschränkt (u.a. fester Arbeitsplatz in SOLO, lernen unter Aufsicht). Ziel ist es, dass der Schüler oder die Schülerin lernt die Anforderungen an einen Starter einzuhalten. Gelingt ihr oder ihm das über einen entsprechenden Zeitraum, kehrt sie oder er wieder zurück auf die Stufe des Starters.

 

Durchstarter: (ab Klasse 5)

Wenn man die Anforderungen auf der Stufe des Starters über einen längeren Zeitraum besonders gut erfüllt hat, kann beantragt werden, dass man hochgestuft wird. Als Durchstarter erhält man dann mehr Freiheiten und Privilegien gegenüber den Startern (u.a. freie Wahl des Arbeitsplatzes in SOLO). Mit Hochstufen steigen aber auch die Anforderungen. Diese erfüllt man u. a. dadurch, dass man kleinere Aufgaben für die Gemeinschaft (Klasse oder Schule) übernimmt und eigenverantwortlich durchführt.

 

Durchstarter+ (ab Klasse 7):

Ab Klasse 7 haben die Schüler*innen unserer Schule die Möglichkeit noch eine weitere Stufe in unserem Gradierungssystem aufzusteigen.  Diese Schüler*innen haben in besonderem Maße gezeigt, dass sie Verantwortung übernehmen, sich immer an die Schulregeln halten und stets respektvoll und sozial im Schulalltag handeln. Weil sie das bewiesen haben,bekommen auf der einen Seite noch mehr Privilegien und Freiheiten (u. a. freie Arbeitsplatzwahl auf dem gesamten Schulgelände), auf der anderen Seite steigen aber auch die Anforderungen. So sind die Aufgaben auch etwas größer (u. a. als Unterstützung im Spieleraum; Aufräumen der Spiele usw.).

 

Experte (ab Klasse 11):

Ab Klasse 11 werden wir eine weitere Expertenstufe einführen. Auf dieser Stufe werden sowohl die Privilegien und Freiheiten, als auch die Anforderungen noch weiter ausgebaut. Wie diese im Einzelnen aussehen sollen, wird im Rahmen der Entwicklung unseres Konzeptes für die Oberstufe mit besprochen und dann zum entsprechenden Zeitpunkt eingeführt.

 


Wie erfolgt die Auf- oder Abstufung?

Ein Möglicher Auf- oder Abstieg wird in einem Coachinggespräch zwischen der Schülerin oder dem Schüler und der Klassenleitung thematisiert. Ist ein Wechsel der Stufe möglich oder wichtig? Die Schüler*innen erhalten dann ein Formular und wählt zwei Mitarbeiter*innen (Lehrer*in oder Sozialarbeiter*in) der Schule. Ebenso wählt die Klassenleitung zwei Mitarbeiter*innen aus. Diese vier Personen bestätigen durch wöchentliche Unterschriften in einem Zeitraum von 4 Wochen, dass die Schüler*in die Stufe wechseln kann. Erst dann erfolgt der Wechsel.

 

Wichtig:

Unser Graduierungssystem ist ein träges System. Die Auf- und Abstufungen erfolgen nicht spontan, sondern durchdacht nach einem bestimmten Zeitraum der Beobachtung durch eine Gruppe von Personen, die mit der Schülerin oder dem Schüler in der Schule zusammenarbeiten.

 

Was sind die Gründe für Auf- oder Abstufung?

Die Gründe für eine Aufstufung:

Die Schüler*innen überzeugt über längeren Zeitraum durch Zuverlässigkeit und gute Arbeitshaltung, halten sich an die Regeln der Schule und zeigen Verantwortung für das eigene Lernen und das gemeinsame Lernen in unserer Schule.

 

Die Gründe für eine Abstufung:

Umgekehrt kann eine Abstufung erfolgen, wenn die die Schüler*innen über einen längeren Zeitraum unzuverlässig arbeiten, sich nicht an die Regeln der Schule halten und keine oder nur wenig Verantwortung für das eigene Lernen und das gemeinsame Lernen in unserer Schule zeigen.

 

Wichtig: 

Die Auf- oder Abstufung erfolgt völlig unabhängig von schulischen Leistungen!!!

 


Fazit!

Das von uns eingeführte Graduierungskonzept ist ein zentrales Element unseres Schulkonzeptes. Wir wollen mit diesem System unsere Schüler*innen dazu motivieren Verantwortung zu übernehmen, sich an die Schulregeln zu halten und respektvoll und sozial im Schulalltag zu handeln.

Wir wollen damit gemäß unseres Leitbildes eine wertschätzende Atmosphäre schaffen, in der sich alle angenommen und respektiert fühlen, fachliche Kompetenzen entwickeln, dadurch erfolgreich lernen und schließlich alle ihre sich selbst gesteckten Ziele erreichen.

Dann haben wir unser Ziel erreicht, dass unsere Schüler*innen aktive Teilhaber in unserer Gesellschaft und Arbeitswelt werden.

 

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